Rassebeschreibung
Aus dem Geschichtlichen ist ersichtlich, dass die Benennung Sárvárer / Leutstettener als Herkunftsbezeichnung zu verstehen ist. Züchterisch handelt es sich um ein edles Halbblut der Rasse Furioso-North Star. Die Besonderheit besteht in den historischen, bis heute eigenständige Stutenfamilien
und Hengstlinien.
Zuchtziel ist ein leichtes, vom Englischen Vollblut beeinflusstes Pferd mit guten Leistungsmerkmalen.
Bemerkenswerter Weise bleibt auf Grund der soliden Stutenbasis der sehr markante alte Sárvárer Typ erhalten, obwohl z.T. hohe Vollblutanteile in den Abstammungen gefunden werden können.
Das Leutstettener Pferd verkörpert ein blutgeprägtes, edles "Kavalleriepferd"- ausdauernd, elegant und von zuverlässigem Temperament.
Das Staatsgestüt Radautz (in der Bukowina, heute Rumänien); belieferte die Donaumonarchie Kavallerie- und Gebrauchspferden, die den Leutstettenern genetisch und phänotypisch sehr glichen. Ähnliche Zuchtziele, verwandte Blutlinien und systematische Zuchtprinzipien formten diesen Pferdetypus. Bei den Radautzern spielten als Veredler, neben englischen Vollblütern (Hengstlinien Furioso, North Star, Przedswit, Star of Hanover) auch Shagya Araber eine bedeutende Rolle. Die Radautzer Linien finden sich in den Pedigrees der Altösterreicher wieder, sowie in den slowakischen, tschechischen, rumänischen und polnischen Furioso-North Star Zuchten. Man beachte die Einheitlichkeit der Pferde und das gute reiterliche Niveau der Kavallerieeinheit. Diese Rasse bietet auch dem modernen Sport- und Freizeitreiter hervorragende Reitpferdeeigenschaften, wie raumgreifende, bequeme Gänge, gutes Exterieur und einen sensiblen menschenbezogenen Charakter. Eigenschaften, die auch bei aller Traditionspflege nicht zur Nostalgie verkommen.